Über die Initiative
Die INITIATIVE MENSCHENRECHTSSTADT KÖLN ist im August 2020 gegründet worden. Der Rechtsform nach ist sie ein eingetragener Verein ↓ Satzung mit dem Zweck, zur Verwirklichung der in der Allgemeinen Erklärung niedergelegten Menschenrechte beizutragen. Die INITIATIVE MENSCHENRECHTSSTADT KÖLN ist parteipolitisch unabhängig.
Überblick
Vision – Was wir erreichen wollen
Städte sind die historischen Trägerinnen der Bürger*innen- und Freiheitsrechte. Mit global zunehmender Verstädterung wächst auch ihre menschenrechtliche Verantwortung. Dies bedeutet große Herausforderungen angesichts zunehmend heterogener Bevölkerungen, sozialer Ausgrenzung und prekärer Lebensverhältnisse. In Städten können aber auch besonders gut neue, innovative und solidarische Lösungen entwickelt werden, weil hier alle relevanten Akteur*innen aufeinandertreffen und unmittelbar zusammenwirken. Die Verwirklichung der Menschenrechte in der Stadt stärkt die Individuen, fördert sozialen Frieden, erhöht die Lebensqualität und lässt eine zukunftsfähigere und nachhaltige Stadtgesellschaft entstehen.
Wir wollen, dass Köln Menschenrechtsstadt wird – nicht wegen des Etiketts, sondern wegen der Effekte, die dieser Schritt verspricht.
Als INITIATIVE MENSCHENRECHTSSTADT KÖLN wollen wir, dass Köln Menschenrechtsstadt wird. Dieses Ziel bildet den Dreh- und Angelpunkt unseres Engagements. Dabei geht es uns nicht um ein weiteres Label für Köln, sondern um die Effekte, die dieser Schritt für eine gerechtere und nachhaltigere städtische Ordnung und für die Verbesserung der Lebensqualität aller Kölner*innen verspricht. Menschenrechtsstadt zu werden und zu sein ist richtungsweisend, denn es erfordert, Menschenrechte und städtisches Leben zielgerichteter aufeinander zu beziehen.
Mission – Wie wir vorgehen wollen
Als INITIATIVE MENSCHENRECHTSSTADT KÖLN wollen wir das Ziel, Köln zur Menschenrechtsstadt zu machen, zum Gegenstand einer lebendigen Diskussion in der Stadt machen und in Vernetzung und Zusammenarbeit mit möglichst vielen anderen gemeinsam und konkret angehen: mit bestehenden zivilgesellschaftlichen Initiativen und Gruppen, mit Politik und Verwaltung, mit Bildungs-, Kultur- und anderen Einrichtungen sowie mit in Köln beheimateten Medien und Unternehmen. Wir wollen Impulse geben, die Idee der Menschenrechtsstadt erläutern und verbreiten, gangbare Wege zur Menschenrechtsstadt aufzeigen sowie Aktivitäten anstoßen und umsetzen, die die Stadt (Politik, Verwaltung, Stadtgesellschaft) auf diesem Weg voranbringen.
Wir wollen möglichst viele dafür gewinnen, eine breit verankerte Vision von Köln als Menschenrechtsstadt mit zu entwickeln und umzusetzen.
Wir sind bereit und darauf eingestellt, dieses Ziel über einen längeren Zeitraum zu verfolgen und haben dafür den nötigen langen Atem. Die Punkte, an denen wir ansetzen, wollen wir eng miteinander verbinden:
Wissensvermittlung und Bewusstseinsbildung: Wir wollen Anstöße geben und Angebote machen für die Vermittlung von Informationen und Wissen über die vielfältigen Verbindungen zwischen Menschenrechten und Städten und die besonderen Potenziale von Menschenrechtsstädten. Mit Beteiligung von Akteur*innen, die besondere fachliche und praktische Impulse geben können – z. B. aus existierenden Menschenrechtsstädten, nationalen und internationalen Menschenrechtsinstitutionen oder Hochschulen – wollen wir in verschiedenen Formaten aufzeigen, welchen Zugewinn für das Leben in Städten ein an den Menschenrechten orientiertes Handeln bringt und wie auch die Menschenrechte profitieren, wenn sie in Städten bewusster zur Grundlage und Zielrichtung von Beschlüssen und Maßnahmen gemacht werden.
Konkretisierung der Vision von Köln als Menschenrechtsstadt: Wir wollen möglichst viele dafür gewinnen, die Entwicklung einer gemeinsamen, in der Stadt breit verankerten Vision von Köln als Menschenrechtsstadt zu unterstützen und in Gesprächsrunden und Projekten daran mitzuarbeiten, diese Vision schrittweise „vom Kopf auf die Füße zu stellen“: Veränderungsbedarfe in relevanten Feldern zu benennen; zu diskutieren, welche Selbstverpflichtungen Kölns als Menschenrechtsstadt Priorität haben sollten; Ideen zu entwickeln für die Umsetzung, für einen wirksamen Überprüfungsmechanismus und für dafür benötigte Strukturen und Ressourcen. Damit wenden wir uns an die vielen Organisationen, Einrichtungen, Communities und Aktiven in der Stadt, die durch ihre Arbeit und ihr Engagement in menschenrechtlich relevanten Feldern über besondere Expertise verfügen und die mit der alltäglichen Lebensrealität jener Kölner*innen vertraut sind, deren Rechte nicht adäquat verwirklicht sind, insbesondere jener, die sich in Situationen der Armut, der Marginalisierung und der Diskriminierung befinden.
Einflussnahme auf die städtische Politik: Wir wollen mit den gewählten Mandatsträger*innen der Stadt in einen intensiven und regelmäßigen Austausch kommen und dazu beitragen, dass es in Köln ein für eine künftige Selbstdeklaration zur Menschenrechtsstadt förderliches politisches Umfeld gibt. Denn benötigt wird hierfür letzten Endes ein politischer Beschluss des Rates der Stadt. Er ist das einzige Gremium, das dazu legitimiert ist. Besonders wichtig ist uns, dass von Anfang an die Selbstdeklaration nicht als Selbstzweck oder Endpunkt missverstanden wird, sondern als Schritt in einem Prozess und als Grundlage für einen Maßnahmenkatalog, um konkretes Handeln darauf aufzubauen.
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wir wollen mit vielfältiger und verständlicher Informations- und Überzeugungsarbeit auf zahlreichen Kanälen möglichst viele „mitnehmen“ – und verhindern, dass die „Menschenrechtsstadt Köln“ zu einem abgehobenen Projekt von Insider*innen wird. Dabei wollen wir uns nicht auf das wichtige Aufzeigen von Missständen beschränken. Wir wollen auch das viele menschenrechtlich Gute und Wichtige, das in der Stadt bereits existiert, in einem übergreifenden Rahmen würdigen und aufwerten, und die Chancen ins Zentrum rücken, die entstehen, wenn globale Menschenrechtsstandards mit den Besonderheiten der lokalen Situation in Köln verbunden werden.
Team – Die Gründer*innen der Initiative
Wir sind ein Team, das vor der Gründung der INITIATIVE MENSCHENRECHTSSTADT KÖLN über einen längeren Zeitraum zueinander gefunden hat – durch inhaltlichen Austausch, bei Veranstaltungen sowie durch das eine oder andere gemeinsame Projekt. Was uns verbindet sind starke Bezüge zu Menschenrechtsthemen in unseren beruflichen Tätigkeiten und/oder in ehrenamtlichem Engagement sowie ein Fokus auf die Stadt als Ort des Zusammenlebens, der Hoffnung und der Emanzipation.
Sebastian Bartsch
Vorsitzender des Vorstands. Politologe. Selbständiger Berater für Governance und Menschenrechte. Ehrenamtlich in Köln für Menschenrechte engagiert.
Miriam Feldmann
Politik- und Kulturwissenschaftlerin. Seit 2017 Referentin für Entwicklungszusammenarbeit in Köln.
Andreas Heck
Sozialarbeiter in der psychosozialen Versorgung von Geflüchteten. Absolvent des Master Studiengangs Human Rights Policy & Practice.
Homaira Mansury
Soziologin. Seit 2005 Referentin für gesellschaftspolitische Bildung. Lebt und engagiert sich seit 2016 in Köln.
Guido Steinke
Verbraucheranwalt. Seit 1986 Mitglied bei Amnesty International, seit 2015 im Sprecher*innenteam des Kölner Bezirks von Amnesty.
Heike Keilhofer
Vorsitzende des Vereins zur Förderung der Städtepartnerschaft Köln-Barcelona. Geschäftsführerin Deutscher Mieterbund Bonn/Rhein-Sieg/Ahr.
Bernd Abele
Nach Buchhändlerlehre und Studium an der Uni Köln bis 2020 in der Verlagsbranche tätig. Langjähriges menschenrechtliches Engagement.
Wir trauern um unseren Mitgründer
Frieder Wolf-Buchert
1955 – 2021
ohne den es die Initiative Menschenrechtsstadt Köln nicht geben würde. Frieder war von 2001 bis 2020 Leiter des Büros Europa & Internationales der Stadt Köln. Er war für uns Ideengeber, Türöffner, solidarischer Mitstreiter und vieles mehr.
Dass wir als Gründungsteam noch nicht die Vielfalt der Kölner Stadtgesellschaft repräsentieren, ist uns sehr bewusst – und das möchten wir gerne ändern! Wir laden alle Interessierten dazu ein, mit uns zusammen dafür zu sorgen, dass die INITIATIVE MENSCHENRECHTSSTADT KÖLN die Diversität in unserer Stadt immer besser widerspiegelt.